Über unsRosa Lehmann
Juniorprofessorin für „Innovation and Sustainability in Ibero-America“
Affiliation: Heidelberg Center for Ibero-American Studies - HCIAS
Kooperation: Fakultät für Chemie und Geowissenschaften, Geographisches Institut, Heidelberg Center for the Environment
Tel.: +49 (0)6221 54-19336
E-Mail: rosa.lehmann(at)uni-heidelberg.de
Dr. Rosa Lehmann studierte Ethnologie und Politikwissenschaft an der Universität Freiburg und wurde 2018 dort im Fach Politikwissenschaft promoviert. Seit April 2021 ist sie Juniorprofessorin für „Innovation and Sustainability in Ibero-America“ am Heidelberg Centrum für Ibero-Amerika Studien (HCIAS) in Anbindung an die Fakultät für Chemie und Geowissenschaften und das Heidelberg Center for the Environment (HCE). Vor ihrer Stelle am HCIAS war Rosa Lehmann von 2016 bis 2021 als Postdoctoral Research Fellow in der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Nachwuchsgruppe „Bioeconomy and Social Inequalities“ an der Universität Jena tätig.
Forschung
Rosa Lehmann’s Forschung verortet sich im Forschungsfeld der Politischen Ökologie mit dem Fokus auf Konflikte und Ungleichheiten rund um Energiewende und Bioökonomie. Sie interessiert sich für Debatten rund um sozialökologische Transformation und just transition, und arbeitet analytisch mit Ansätzen zu sozialökologischen Konflikten, Energiegerechtigkeit, multiskalaren Aushandlungsprozessen und Energieräumen.
Rosa Lehmann will Wissenschaft nicht nur im Elfenbeinturm stattfinden lassen und bemüht sich daher um den Transfer universitärer Forschung und akademischer Diskussion sowie um die Vermittlung von Forschungsergebnissen sowohl an Studierende als auch an die breite Öffentlichkeit.
LAUFENDE FORSCHUNGSPROJEKTE
- Neue Energie(t)räume? Diskurse, Governance und Raum in der Energiewende in Lateinamerika: Die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger impliziert tiefgreifende soziale und räumliche Veränderungen. Sie führt zu einer Umgestaltung bestehender und zu einer Neugestaltung von Energieräumen. Doch welche Diskurse und Governance-Prozesse konstruieren diese neuen Räume? Wie beeinflusst die Ausgestaltung von Infrastruktur und politischen Programmen bspw. Standortentscheidungen für die Umsetzung von Projekten zur Erzeugung von grünem Wasserstoff? Welche Akteure sind wie an diesen Entscheidungen beteiligt? Das Projekt hat zum Ziel, Mithilfe einer Analyse ausgewählter Großprojekte der Energiewende den Zusammenhang von Diskursen und Governance-Prozessen in unterschiedlichen räumlichen Kontexten zu analysieren und überregionale Verflechtungen zu untersuchen. Das Projekt ist an der Schnittstelle von Politischer Ökologie und Humangeographie (Wirtschafts/Sozialgeographie) angesiedelt und will einen Beitrag zur humangeographischen Debatte um die räumliche Dimension der Energiewende sowie zum interdisziplinären Verständnis der Abläufe der Energiewende leisten. Der regionale Fokus liegt auf Lateinamerika. Das Projekt wird für drei Jahre (2024-2026) durch das Projekt "Expanding Internationality" der Universität Heidelberg im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert.
- The Public Negotiation of Justice in Transitions to Sustainability (JuTSy): Das Projekt konzentriert sich auf die öffentliche Debatte und Aushandlung von Gerechtigkeit in Lateinamerika und der Karibik (LAC), eine Region, die vom Klimawandel betroffen ist und Dekarbonisierungspolitiken verfolgt. Es stützt sich auf einen interdisziplinären Analyserahmen, der Wissen aus der Humangeographie, der Kommunikationswissenschaft und der Politikwissenschaft kombiniert, um das Verständnis dafür zu vertiefen, wie Gesellschaften just transitions aushandeln. Während eine geografische Perspektive darauf achtet, wie sich die Perspektiven auf Gerechtigkeit je nach räumlichem Maßstab unterscheiden können, bietet die Kommunikationsforschung Erkenntnisse darüber, wie Übergangsprozesse kommuniziert und eingerahmt werden. Die Politikwissenschaft wiederum hilft uns zu verstehen, was die Bürger als gerecht empfinden und welche Grundprinzipien (Verfahrens-, Verteilungs- und Anerkennungsgerechtigkeit) Vorrang haben. Das Projekt startete im März 2024 und wird vom Heidelberg Center for the Environment (HCE) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für zwei Jahre anschubfinanziert.
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„Gerechte Transitionen“ in Ländern Lateinamerikas: Gemeinsame Arbeit mit Dr. Pedro Alarcón (Universität Gießen & FLACSO Ecuador), die das Konzept der „gerechten Transition“ im Hinblick auf strukturelle Abhängigkeiten und sozial-ökologische Konflikte in Ecuador und Mexiko untersucht.
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Bergbaukonflikte in Mexiko: Eine gemeinsame Arbeit mit Rafael Hernández Westpfahl über Konfliktdynamiken im Silber- und Lithiumbergbau in Mexiko.
- Raum und Zugehörigkeit in sozialökologischen Konflikten um Land und Rohstoffe in Mexiko: Teilprojekt B05 des an der Universität Heidelberg angesiedelten Sonderforschungsbereich 1671 „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“, das die strategische Formulierung von Identität und Zugehörigkeit zu einem bestimmten Raum sowie die Rolle dieser Konstruktionen in politischen Auseinandersetzungen um Land und Rohstoffe im Kontext von Klima- und Energiepolitiken untersucht.
ABGESCHLOSSENE FORSCHUNGSPROJEKTE
- Klimapolitiken: Forschungsprojekt PCG - Interacting Actors in Polycentric Climate Governance (gefördert durch Mittel des Heidelberg Center for the Environment): Das Ziel des Projekts war, zu verstehen, wie sich in den letzten Jahren gegründete transnationale Foren zur Bearbeitung des Klimawandels auf Diskussion, Auswahl und Konvergenz von Klimaschutz-Maßnahmen auswirken. Hierfür wurden die politischen Präferenzen sowie Wahrnehmungen politischer Maßnahmen von verschiedenen Akteursgruppen (Bürokrat*innen, Akteur*innen der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft) in Argentinien, Chile und Mexiko untersucht, die Auswirkungen des Ebenen übergreifenden Lernens auf die politische Konvergenz ermittelt, sowie die Repräsentation von ein- und ausgeschlossenen Akteur*innen untersucht. Rosa Lehmanns Fokus im Projekt, zusammen mit Alejandra Irigoyen, lag auf Kommunalverwaltungen in Chile und deren Beteiligung an transnationalen Foren zur Unterstützung von Klimapolitik und den Chancen und Spielräume für Klimapolitik auf lokaler Ebene. Projektverantwortliche: Jun.-Prof. Dr. Rosa Lehmann (HCIAS), Prof. Dr. Jale Tosun (Institut für Politische Wissenschaft), Prof. Dr. Johannes Glückler (Geographisches Institut), Prof. Dr. Óscar Loureda (HCIAS); Projektmitarbeiter*innen: Alejandra Irigoyen Ríos (HCIAS) und Emiliano Levario Saad.
Dissertationsvorhaben
- Rafael Hernández Westpfahl: „Energía limpia? The (in)visibilisation of postcolonial dynamics and forced displacement in the context of 'green extractivsm'”. Universität Heidelberg, HCIAS doctoral research group „Communication and Society in Ibero-America“ (Fakultät für Chemie und Geowissenschaften).
- Alejandra Irigoyen Ríos: Promotionsvorhaben: „Municipalities in Climate Governance“, Universität Heidelberg (Fakultät für Chemie und Geowissenschaften).
- Weitere Betreuung als Gastgeberin: Júlia Mascarello, Universität Santa Catarina, Brasilien, ehemalige HCE Junior Fellow und HCIAS Visiting Doctoral Fellow (September 2022 bis Juni 2023).
Aktuelle Publikationen
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Aktuelle Vorträge und Beiträge in den Medien
Energy infrastructures as drivers of selective rescaling and reconfiguring space
Zusammen mit Dr. Alke Jenss, ABI Freiburg als Teil von Panel 94: Unravelling the Political Ecology of Technologies and Infrastructures auf dem 29. Wissenschaftlichen Kongress der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft. Der Kongress fand statt am 27. September 2024 in Göttingen.
Socioecological Conflicts around (Solar and) Wind Energy Infrastructures
Auf dem Workshop: „From Climate Conflicts to Environmental Peacebuilding: Climate Change Adaptation and Mitigation Conflicts“ organisiert vom DFG Network „From Climate Conflicts to Environmental Peacebuilding?“. Der Workshop fand statt in Braunschweig am 01. und 02. Juli 2024.
Las políticas de la transición energética
Class together with HCIAS doctoral researchers Alejandra Irigoyen & Rafael Hernández Westpfahl, Júlia Mascarello (Doctoral researcher at the Universidade de Santa Catarina & former junior fellow at the HCE and HCIAS) & Dr. Johanna Höhl (Geography, Heidelberg University) at the Escuela de Verano Internacional Energía y Cambio Climático: Actualidad y Desafíos para América Latina. It was organized by the Universidad del Sur, Bahia Blanca, Argentina and took place on February 19-23, 2024.
Spatialities of energy transition(s) – The making of (uneven) hydrogen spaces via strategies and export visions
Präsentation mit Dr. Johanna Höhl, Geographisches Institut, Universität Heidelberg. Teil des Panels: „Grüner Wasserstoff in der Energiewende: Mehr Energiegerechtigkeit oder grüner Extraktivismus?“ auf dem “Deutschen Kongress für Geographie” am 21. September 2023 in Frankfurt am Main.
Lehre und Betreuung
Wintersemester 2024/2025
- Resources, Space, and Power
- Qualitative methods
HCIAS Kursangebot Wintersemester 2024/2025
Themen für Abschlussarbeiten:
- Konflikte rund um erneuerbare Energien und so genannten Transitionsmineralien im deutsch- und spanischsprachigen Raum (vom Odenwald über den Oberrheingraben bis nach Südmexio und Zentralchile)
- Räumliche Analyse von Klima-, Energie-, und Bioökonomiepolitiken
- Debatten und Politiken im Zusammenhang mit Energiegerechtigkeit und Just Transition
Kontakt
Jun.-Prof. Dr. Rosa Lehmann
Heidelberg Center for Ibero-American Studies | HCIAS
Brunnengasse 1, 69117 Heidelberg
Tel.: +49 (0)6221 54-19336
E-Mail: rosa.lehmann(at)uni-heidelberg.de
Besuchsadresse:
Bergheimer Str. 58a, 69115 Heidelberg
Room 118 (4311.01.118)
Sprechstunden
In der Vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung.
Im Wintersemester 2024/2025: Mittwochs 9:00 - 10:00.